Samstag, 22. August 2009

MPU: viele Gerüchte

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung – die MPU („Idiotentest“), die es in Deutschland seit den 1950er Jahren gibt, hat Ihren namentlichen Ursprung in der Tätigkeit der Boulevardpresse sowie in den Stammtischgesprächen (über die damals betroffenen Fahrschüler). Denn die Grundlage der Entstehung war damals nicht die Neuerteilung von entzogenen Führerscheinen, sondern die Untersuchung von Prüflingen, die ihrer Führerschein-Prüfung auch beim dritten Versuch nicht bestanden haben. Ebenso stammtischbelastet wie zahlreich sind auch die heutigen Gerüchte, die es über die MPU gibt.

Diese Gerüchte betreffen vor allem den Ablauf der MPU, bei der angeblich angeordnet wird, dass der Kandidat zwei Kugeln aufeinander stellen muss. Dies ist physikalisch unmöglich. Doch angeblich – so das Mythos – fällt der Bewerber durch, wenn ihm das Prozedere nicht gelingt. Hier empfiehlt es sich in solchen Gesprächen die Ruhe zu bewahren und den Verbreiter der Gerüchte zum Vormachen des Versuchs aufzufordern. Spätestens hier wird jeder Lästerer ruhig werden. Ein weiteres Gerücht baut darauf auf, dass der Bewerber angeblich so genannte Aggressionsfragebögen bzw. Persönlichkeitsfragebögen ausfüllen müsste, auf deren Grundlage bereits im Vorfeld das Untersuchungsergebnis festgelegt wird.

Auch dieses Mythos stimmt nicht. Diese Fragebögen gab es in den 1970er Jahren zwar wirklich während einer kurzen Testphase. Sie bewährten sich nicht und wurden somit bald wieder abgeschafft. Heute gibt es bei der MPU lediglich kurze Fragebögen, deren Inhalte sich auf die persönliche Lebenssituation beziehen und vorwiegend biografische Angaben und Angaben zum Beruf beinhalten. Evtl. gehen einzelne Fragen auch auf die Verkehrsvorgeschichte des Bewerbers sowie evtl. bestehende Erkrankungen ein. Sie sind aber nicht die Entscheidungsgrundlage der jeweiligen Gutachter.

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